Birkenwasser selber Zapfen – Wir erklären wie es geht

Birkenwasser wird auch als Birkensaft bezeichnet und ist vor allem als natürliches Mittel bei Haarausfall bekannt. Der Saft wird aus dem Stamm der Birke gewonnen und enthält viele gesunde Inhaltsstoffe.

Birkenwasser kann ganz einfach selber hergestellt werden. Der leicht süßlich schmeckende Saft ist kalorienarm und eignet sich auch als Durstlöscher.

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Was ist Birkenwasser?

Bei Birkenwasser handelt es sich um den Saft der Birke, der hauptsächlich aus dem Stamm des Baumes abgezapft werden kann. Dieser Saft tritt aber auch natürlicherweise aus Wunden an der Rinde aus. Schmetterlinge und Fliegen mögen diese süßliche Flüssigkeit und saugen ihn aus den Rindenwunden auf.

Birkenwasser ist nicht nur im Stamm enthalten, sondern ebenfalls in den Wurzeln und in dickeren Ästen.

Der botanische Name der Birke heißt Betula. Der Begriff Birke stammt vom althochdeutschen Wort „Bircha“ ab und ist auf eine indogermanische Bezeichnung für „leuchtend“, „glänzend“ oder „schimmernd“ zurückzuführen.

Diese Eigenschaften spielen auf die helle Birkenrinde an. Birken wachsen als Bäume oder Sträucher in milden Klimazonen. Sie können bis zu 30 Meter hoch und 160 Jahre alt werden. Die äußerste Schicht der Rinde (Borke) kann schwarz, dunkelbraun, hellbraun oder weiß gefärbt sein.

Bei jungen Bäumen ist die Borke noch glatt. Im Laufe der Zeit lösen sich Stücke von der Borke ab, die dünn sind und häufig eine papierartige Konsistenz aufweisen.

Es gibt viele Birkenarten, wobei das Holz weich bis hart sein kann und eine weißliche bis rötlich-braune Maserung besitzt. In der Heilkunde werden die Blattknospen, die Blätter und der Saft verwendet.

Das Birkenwasser wurde schon in früheren Zeiten abgezapft und in erster Linie für die Behandlung von Wunden, Schuppen  und Hautausschläge genutzt. Außerdem war der Saft wegen seines süßlichen Geschmacks sehr beliebt, denn damals war Honig rar und Zucker wurde noch nicht industriell hergestellt.

3 Birken in Nahaufnahme

So wird Birkenwasser selber abgezapft

Aus einer Birke mit einem Brusthöhendurchmesser von 50 Zentimeter können täglich bis zu 10 Liter Saft gewonnen werden. Die Menge hängt aber nicht nur vom Durchmesser des Stamms ab, sondern ebenfalls von der Bohrung und vom Wetter.

Mehr als 5 Liter täglich sollten jedoch nicht abgezapft werden, wobei der Saftfluss höchstens 14 Tage anhält. Bäume, die angezapft wurden, benötigen anschließend eine Erholungsphase von mindestens zwei Jahren.

An der benötigten Erholungsphase ist erkennbar, dass beim Abzapfen vorsichtig umgegangen werden sollte. Dieser Saft steigt im März in den Stamm der Birke nach oben. Dabei können je nach Alter des Baums bis zu 6.000 Liter Birkenwasser aufsteigen.

Dieses Wasser enthält viele Nährstoffe, die für die Entwicklung von Knospen und Blätter benötigt werden. Mit diesem Wissen sollte stets mit großem Respekt gehandelt werden, denn die Natur hat den Birkensaft nicht erfunden, damit Menschen ihn abzapfen können. Ohne dieses nährstoffhaltige Wasser könnte sich kein frisches Laub entwickeln.

Achtung: Gesetzlich ist es verboten, ohne Erlaubnis des Eigentümers der Birke den Birkensaft abzuzapfen. Sollte der Baum auf öffentlichem Grund stehen, muss das zuständige Amt um Erlaubnis gefragt werden. Ohne diese Erlaubnis ist das Abzapfen des Safts ein Rechtsverstoß.

So geht man beim Abzapfen des Birkenwassers vor

Zum Abzapfen des Birkensafts werden ein Trinkhalm, ein Handbohrer (oder ein Akkubohrer), eine Schnur und eine Flasche benötigt. Der Birkenstamm sollte einen Mindestdurchmesser von 20 Zentimeter haben.

Gezapft wird im Frühjahr vor der Blütezeit. Sobald der Baum seine Blätter anfängt zu entfalten, darf kein Birkenwasser mehr gewonnen werden. Zudem sollte die Tagestemperatur mindestens 15 Grad betragen.

Bei niedrigeren Temperaturen fließt der Saft nicht ausreichend. Mehr als 2,5 Liter sollten dem Baum nicht abgezapft werden, damit er noch genügend Saft für die Wachstumsphase zur Verfügung hat.

  • In einer Höhe von etwa 120 Zentimeter wird ein kleines Loch nach oben schräg in die Rinde des Stamms gebohrt. In der Regel reicht es aus, etwa 2 Zentimeter tief zu bohren. Bohrt man tiefer, bekommt man weniger Birkenwasser, weil sich das Wasserleitsystem unmittelbar unter der Rinde befindet.
  • Jetzt steckt man einen Trinkhalm in das Bohrloch und lässt den Saft durch den Halm in eine Flasche tropfen.
  • Die Flasche wird am Baum festgebunden und die Flaschenöffnung mit Küchenpapier verschlossen, sodass Fliegen oder Ameisen nicht vom süßen Birkenwasser angezogen werden und in die Flasche fallen.
  • Die größte Menge des Safts fließt am Vormittag. Deshalb lässt man die Flasche einen Tag am Baum hängen.
  • Am nächsten Tag wird der Trinkhalm aus dem Bohrloch gezogen.
  • Das Bohrloch muss fachgerecht verschlossen werden.
  • Die Flasche mit dem Birkenwasser wird im Kühlschrank aufbewahrt.

Birkenwasser enthält Aminosäuren, Kalium, Kalzium, Eisen, Magnesium, Natrium, Zink, Phosphor, Saponine, Vitamin C und Proteine.

Damit keine ungesunden Stoffe im Saft enthalten sind, sollte der Standort des Baumes genau betrachtet werden: Sind in der Umgebung Felder vorhanden, die mit Pestiziden und Insektiziden besprüht werden?

Gibt es im nächsten Umkreis andere Umweltgifte? Birken wachsen sogar auf verseuchten Böden. Die giftigen Stoffe im Untergrund werden von den Wurzeln aufgenommen und sind somit auch im Saft enthalten.

Alternative zum Abzapfen von Birkenwasser

Indem die Wasserleitbahnen im Stamm angezapft werden, erhöht sich das Infektionsrisiko des Baumes. Die Wunde müsste fachgerecht verschlossen werden und das ist nicht mit einem Korken getan. Aber selbst dies kann oft nicht verhindern, dass Pilze die Birke befallen. Deshalb wäre es besser einen größeren Zweig statt den Stamm anzuzapfen. Oder man schneidet einen kleinen Ast ab und fängt den darin enthaltenen Saft auf.

Der Baum produziert das Birkenwasser bereits im Vorjahr und bereitet sich damit auf die kommende Wachstumsphase vor. Die Menge des Safts entspricht somit genau dem Bedarf, der für die Entwicklung des Baums gebraucht wird.

Nach dem Abzapfen sollte das Bohrloch fachgerecht oder zumindest mit einem Korken verschlossen werden. Bleibt die Wunde offen, erhöht sich das Risiko eines Schädlingsbefalls, die durch diese Öffnung leichten Eintritt haben. Besser ist es, die Wunde mit einem Harz oder Baumwachs zu verschließen.

Das abgezapfte Birkenwasser muss im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb von zwei bis drei Tagen aufgebraucht werden. Soll die Haltbarkeit etwas verlängert werden, gibt man ein paar Gewürznelken in das Birkenwasser.

Anwendung

Birkenwasser wird in erster Linie für die Haut äußerlich verwendet. Der Saft kann aber auch getrunken werden und unterstützt den Entgiftungsprozess. Die in Birkenwasser enthaltenen Saponine senken den Cholesterinspiegel.

Birkensaft könnte als Energydrink bezeichnet werden, denn die vielen Vitamine und Mineralstoffe sorgen für einen Energieschub. Der Saft schmeckt süßlich, da sich in ihm Xylit befindet. Dieser Stoff ist auch als Birkenzucker bekannt und enthält keine Kalorien.

Traditionell wurde Birkenwasser gegen Haarausfall und zur Haarpflege eingesetzt. Für diesen Anwendungsbereich werden die Haare mit dem Birkensaft gewaschen und die Kopfhaut damit gut massiert.

Birkenwasser für die Haut

  • Hautunreinheiten: Betroffene Stellen mit Birkenwasser einreiben
  • Falten: Gesichtswäsche mit Birkenwasser
  • Pickel: Gesichtswäsche mit Birkenwasser und an anderen Körperstellen Pickel mit Birkensaft einreiben
  • Hautpflege: Nutzt man Birkenwasser als Körperlotion, wird die Haut zart und weich
  • Cellulitis: Betroffene Stellen mit Birkenwasser einreiben
  • Neurodermitis: Birkenwasser pflegt die Haut und reduziert den Juckreiz

Birkenwasser für Blase und Nieren

Birkensaft soll eine positive Wirkung auf Blase, Nieren und Galle aufweisen. In der Heilkunde wird Birkenwasser schon seit vielen Jahren gegen Nieren- und Blasenbeschwerden eingesetzt.

Mit dem Wasser werden die Organe gut durchgespült. Die Ausscheidung von Blasen- oder Nierensteinen wird mit dem Trinken des Birkenwassers unterstützt. Die Wirkung auf Blasen und Nieren ist nicht wissenschaftlich belegt.

Birkenwasser Haltbarkeit

Wie weiter oben bereits erwähnt ist frisches Birkenwasser nur bis zu fünf Tagen im Kühlschrank haltbar. Gibt man zwei bis drei Gewürznelken ins Wasser, wird die Haltbarkeit etwas verlängert.

Der Geschmack des Birkensafts verändert sich dadurch leicht zum Würzigen. Gibt man etwas Zitronensäure zum Birkenwasser, ist der Saft einige Monate haltbar. Er sollte dennoch im Kühlschrank gelagert werden.

Das Birkenwasser kann aber auch eingefroren werden. Dazu füllt man den Saft in kleine Glas- oder Kunststoffflaschen. Ebenso kann das Birkenwasser in Eiswürfelbeutel gefüllt werden. Diese Eiswürfel können in Getränke gegeben werden.

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Birkenwasser ist auch im Handel erhältlich. Beim Kauf sollte auf Bioqualität geachtet werden. Bei diesen Produkten wird der Birkensaft schonend gewonnen und die Bäume wachsen auf gesunden Böden.

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