BPA Frei Bedeutung – Alles über das versteckte Gift im Plastik

Der gefährliche Weichspüler Bisphenol A ist in vielen Alltagsgegenstände, wie Trinkflaschen, Konservendosen und Babyartikeln enthalten – und das Schlimme ist, die Chemikalie schadet dem Hormonsystem des Menschen. 

Abhilfe schaffen Produkte die „BPA-frei“ sind, sie enthalten kein Bisphenol und sind auch dafür gekennzeichnet.  Bisphenol A ist ein Weichmacher in Kunststoffen und Harzen. Durch Kontakt mit Lebensmitteln aus BPA-haltigen Artikeln kann diese Chemikalie in den menschlichen Körper gelangen.

Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit den Grenzwert für Bisphenol A von 50 Mikrogramm auf 4 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag heruntergesetzt. Dieser Wert sei derzeit als gesundheitlich unbedenklich, ist aber dennoch umstritten.

Um der Gefahr vorzubeugen, sollte man generell nur BPA-frei gekennzeichnete Produkte kaufen.

BPA ist trotz Gesetz noch immer präsent

Nachgewiesen wurde die Chemikalie in Baby- und Kleinkinderartikeln, also in Schnullern, Fläschchen oder Plastikspielzeug. Hier wurde die Herstellung und Verkauf von Schnullern und Babyflaschen aus Bisphenol A bereits 2011 in der EU gesetzlich verboten bzw. von den Herstellern freiwillig vom Markt genommen. Hier sind seither ausschließlich BPA-freie Produkte im Handel.

Aber viele andere Artikel, wie Plastikgeschirr, Papp- und Kunststoffbecher, CDs oder Verpackungen von Lebensmitteln, Fahrkarten oder Parktickets werden mit BPA behandelt – also zusammenfassend  jedes Thermopapier. Seit 2020 sind Kassenbons „BPA-frei“. Leider auch bei der Herstellung von Kunststoff-Zahnfüllungen und Versiegelungsmassen werden Stoffe verwendet, die Bisphenol bei oder nach einer Zahnbehandlung freisetzen können.

BPA ist eigentlich überall

Bisphenol A gelangt bei der Produktion von Kunststoffartikel in die Umwelt. Es wurde in der Luft, in Staub, in Oberflächengewässern und auch im Meerwasser nachgewiesen. Selbst in frischem Treibhausobst und in Trinkwasser aus Kunststofftanks konnte BPA gefunden werden.

Die Chemikalie ist fast überall nachzuweisen, auch im menschlichen Körper: im Urin, Blut, Fruchtwasser, Follikelflüssigkeit, Gebärmuttergewebe und im Blut der Nabelschnur.

Eine repräsentative Studie (über 2.500 TeilnehmerInnen) wies für 92,6 % der US-Bevölkerung BPA im Urin nach. Die Konzentrationen reichen dabei von 0,4 bis 149 Mikrogramm pro Liter (μg/l).

Warum braucht man BPA?

Seit über 50 Jahre wird diese Chemikalie zur Herstellung von Kunstharzen, Polyester, Polycarbonaten und weiteren Kunststoffen verwendet. Bisphenol A ist heute eine der meistproduzierten Industriechemikalien.

1,15 Millionen Tonnen im Jahr verbrauchen davon alleine Betriebe in Europa. Die Verwendung von BPA steigt in der EU jährlich um 8 %. Für die Polycarbonaterzeugung werden etwa 65 % der weltweiten Produktion von Bisphenol A verwendet. Weitere 30 % gehen in die Herstellung von Epoxidharzen. 

Die Vorteile: Produkte mit BPA sind geschmeidiger, dehnbar, leicht und lassen sich gut färben.

Der Weichmacher ist der Übeltäter

Beim Erwärmen von Behältern lösen sich Teile aus der Verpackung, die automatisch in Speisen und Flüssigkeiten übergehen. Schon wenn eine Trinkflasche mit BPA in der Sonne liegt, kann sich der gefährliche Weichmacher herauslösen und mit der Flüssigkeit vermischen.

Es gibt Untersuchungen, die nachweisen, dass BPA das hormonelle Gleichgewicht bei Erwachsenen stört, was in Folge die Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann. Auch Herzkreislauferkrankungen, Leberproblemen und Diabetes können durch die Chemikalie entstehen.

Ebenso Schilddrüsenprobleme, Probleme mit der Prostata, erhöhtes Risiko für Brust- oder Prostatakrebs, erhöhte Leberenzym werte, Fehlgeburten und Fortpflanzungsprobleme bei Männern.

Zum Wohle unserer Gesundheit

Es wird daran gearbeitet, diese Chemikalie komplett zu verbieten,  durch einen sichereren Ersatz von Vinyl, Polyesterharz, Acryl oder modifiziertes Polyester.

Aus diesem Grund ist es wichtig, auf die Verwendung der BPA – Produkte zu verzichten und ausschließlich BPA-frei gekennzeichnete Produkte zu kaufen.

Einfache Vermeidungstipps:

  1. Lebensmittel immer frisch ohne Plastikverpackungen kaufen und nie in Kunststoffbehältern erhitzen. Nie Lebensmittel in Kunststoffbehältern erwärmen!
  2. Die perfekte und gesunde Lagerung von Lebensmitteln funktioniert bestens in Glas-, Keramik- oder Edelstahlbehältern.
  3. Beim Kauf von Kunststoffdosen, Trinkflaschen und Plastikgeschirr auf den Hinweis „BPA-frei“ bzw. „BPA free“ achten.
  4. Bei einer Lagerung von Lebensmitteln in Plastikbehältern sollte man die „sichereren“ Kunststoffe bevorzugen: Polyethtylen (abgekürzt: PE) oder Polypropylen (abgekürzt: PP).
  5. Flüssigkeiten und Babynahrung in keine Kunststoffbehälter erhitzen, nur in Glas oder Edelstahlbehälter.
  6. Auch Plastiktrinkflaschen meiden, Glas und Edelstahl sind frei von BPA.
  7. Nach dem Kontakt mit Thermopapier unbedingt die Hände waschen.

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published. Required fields are marked *