Wildcampen in Spanien

Übersicht – Was ist erlaubt und was verboten

Wildcampen erlaubt?

Nein

Wildcampen geduldet?

Abhängig von Region

Besonderheiten

Starke regionale Unterschieden. Ausnahme bildet der Santiago de Compostela, hier ist auf den letzten 100 km das Wildcampen ausdrücklich erlaubt.

Atlantikküste, abseits tourstischer Gegenden und der Küste toleranter. Mittelmeerküste, Strände und Naturschutzgebiete strengere Kontrollen.

Auf Privatgrundstück ohne Zustimmung des Eigentümers erlaubt?

Nein

Erlaubt mit Zustimmung des Eigentümers?

Nein

Biwakieren erlaubt?

Nein

Erlaubt in Naturschutzgebieten?

Nein

Bußgelder

30 – 800 €

Feuer machen erlaubt?

Nein – nur auf ausgewiesenen Stellen

Übernachten im Wohnmobil erlaubt?

Ja

Übernachten im Wohnmobil geduldet?

Ja

Besonderheiten

Zur Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit und solange keine Stühle etc. vor das Wohnmobil gestellt werden.

Laut ADAC ist es gestattet, außerhalb von Campingplätzen zu übernachten. Dabei müssen jedoch die regionalen Bestimmungen beachtet werden, denn teilweise ist das Wildcampen auch auf Privatgrundstücken verboten. Zudem ist das Übernachten am Strand nicht erlaubt und vor allem an der Mittelmeerküste wird seit Anfang 2017 wieder streng kontrolliert.

Wildzelten an Spaniens Mittelmeerküste

Wie oben bereits geschrieben ist das Übernachten außerhalb von Campingplätzen erlaubt, wenn es die regionalen Bestimmungen zulassen. Aufgrund der enorm gestiegenen Anzahl an Wohnmobilreisenden wurden an sehr vielen Küstenorten am Mittelmeer Anfang 2017 neue Verbotsschilder aufgestellt. Dort werden an den Stränden nun wieder vermehrte Kontrollen durchgeführt und die Guardia oder Policia Local geht streng gegen Wildcamper vor.

Zudem waren den Behörden auch bereits vorher Camper mit Zelt ein Dorn im Auge: Sie mussten eher damit rechnen, dass sie ihr Zelt wieder abbauen mussten, als es bei Wohnmobilreisenden der Fall war.

An eher unzugänglichen Buchten darf man sich auch nicht zu sicher sein, dass man unentdeckt bleibt. Die Polizei fliegt mit dem Hubschrauber das Küstengebiet ab und hat kein Problem damit zu landen, um Wildzelter wegzuschicken.

An manchen Stränden kann man also Glück haben und auf tolerante Polizisten treffen, die einen lediglich auffordern, am nächsten Tag das Zelt abzubauen und keine weitere Nacht  zu bleiben. Man muss jedoch mit strengen Ordnungshütern rechnen, die einen sofort wegschicken. Diskussionen sollte man unterlassen, denn dann wird schnell der Strafzettel gezückt.

Wer es trotzdem darauf ankommen lassen möchte, sollte zumindest die touristischen Hochburgen meiden und nicht in der Nähe von Wohngebieten und Campingplätzen zelten. Außerdem gibt es ein striktes Verbot für das Campen und Übernachten in Naturschutzgebieten. Dort wird regelmäßig kontrolliert und die Ordnungshüter gehen sehr streng mit Wildcampern vor.

Wichtig ist zu wissen, dass zu vielen Stränden Ramblas führen und dies wird häufig von Touristen unterschätzt. Ramblas sind leere Flussbetten, die wie Feldwege aussehen. Sie füllen sich in Windeseile mit Wasser, wenn es regnet. Dabei muss es noch nicht einmal an der Küste regnen: Wenn es in den Bergen regnet, können diese Flussbetten ebenfalls volllaufen. Aus diesen „Feldwegen“ werden dann im Nu reißende Ströme und es ist schon öfter vorgekommen, dass Wildcamper ins Meer gespült wurden.

Wildcampen an der Atlantikküste Spaniens

An der nördlichen Atlantikküste herrscht weniger Tourismus vor und deshalb gehen Behörden und Einwohner recht entspannt mit Wildcampern um. Direkt auf dem Strand sollte trotzdem nicht gezeltet werden. Außerdem sind geschützte Gebiete zu  achten und dort sollte ebenfalls auf Camping verzichtet werden, wie in der Nähe von Campingplätzen und Wohngebieten sowie in touristisch erschlossenen Orten.

An der Westküste gibt es viele touristische Orte. Hier sollte man lieber auf Campingplätze ausweichen.

Wildcampen im Inland Spaniens

Im Inland wird eher selten kontrolliert und man geht lockerer mit Wildcampern um. In Nähe von Wohnsiedlungen, touristischen Sehenswürdigkeiten, Großstädten und in Naturschutzgebieten wird strenger kontrolliert. Dort sollte also nicht wildgecampt werden.

Mit Erlaubnis der Eigentümer von Privatgrundstücken kann maximal für drei Nächte gezeltet werden. Allerdings ist es nicht einfach, die Besitzer der zumeist sehr großen Flächen ausfindig zu machen.  Fast jedes Grundstück ist im Besitz von Privatleuten. Wer nun wildcampen möchte, muss mitunter lange suchen, bis er den Eigentümer gefunden hat, denn oftmals wohnen die Besitzer woanders.

Zudem sind die meisten Flächen in der Natur Jagdgebiete. Das ist an schwarz-weißen Blechschildern zu erkennen oder es sind Schilder mit der Aufschrift „Coto privado de Caza“ aufgestellt. Hier muss außerhalb der Brut- und Setzzeit damit gerechnet werden, dass früh morgens Jäger auf der Bildfläche erscheinen und Schüsse durch die Luft hallen.

Im Inland Galiziens gibt es viele kleine Campingplätze und ebenso Stellplätze für Wohnmobile, wo es sich lohnt, das Zelt aufzuschlagen.

Grundsätzlich sollte im Sommer das sehr hohe Brandrisiko beachtet werden: Offenes Feuer ist vor allem in den heißen Monaten verboten. Aufgrund der Trockenheit reicht schon ein kurzer Funkenflug aus, um einen größeren Brand zu verursachen.

So schön ist Spanien

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